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Hoch die Hände – Wochenende!

Es ist Freitagnachmittag. Die Sonne scheint und ich habe Lust mich mit einer gemütlichen Tasse Kaffee und einem leckeren Kuchen auf das Wochenende einzustimmen.

Plötzlich schießt ein orangener Pfeil an mir vorbei. Was war das? Während ich noch überlege was mich in meinen Tagträumen gestört hat fliegt schon der nächste Pfeil. Diesmal landet er in meiner Kaffeetasse.

 

Hallo? Rufe ich.

 

Keine Antwort.

Stattdessen läuft ein Kind nach dem anderen an mir vorbei. Alles Jungs. Drei davon gehören zu mir. Aber wer sind die anderen fünf Jungs? Intuitiv verstecke ich meinen Kuchenteller unter meiner Zeitung.

Die Jungs machen eine „Nerf-Schlacht“. Das heißt, alle sind mit Plastikpistolen bewaffnet und versuchen sich abzuschießen. Ich versuche es positiv zu sehen und denke mir, besser sie beschießen sich draußen mit Plastikpistolen als drinnen vorm Computer zu sitzen.

Ok. Aber trotzdem sind sie gerade alle bei mir durch die Tür? Ich schaue vorsichtig um die Ecke als mich wieder ein Pfeil knapp verfehlt.

Mama, Mensch geh aus der Schusslinie…. Höre ich es aus der Ecke wo das Sofa steht.

Ich widme mich wieder meinem Kaffee und versuche ruhig zu bleiben. Doch keine Chance, der Lärmpegel ist einfach zu hoch.

Da kommt meine Tochter mit ihrer Freundin um die Ecke. Sie haben ein Körbchen dabei und sammeln den Jungs die verschossenen Pfeile auf.

Oh mein Gott. Was für ein Klischee, denke ich mir.

Bevor ich handeln kann haben sie meinen Kuchen entdeckt. So schnell kann ich gar nicht schauen wie die Meute über meinen selbstgebackenen Kuchen herfällt. Immer noch versuche ich es positiv zu sehen, doch es fällt mir langsam schwer.

Fast jeder Freitagnachmittag läuft so oder so ähnlich bei uns so ab. Jedes meiner Kinder hat mindestens ein Kind oder oft auch mehr zu Besuch.

Das bedeutet, jeden Freitagnachmittag sind bei uns um die 10 Kinder da. Versteht mich nicht falsch, ich freue mich darüber, dass meine Kinder viele Freunde haben und ich finde es auch schön ein offenes Haus zu haben, aber auf die Dauer zehrt es unheimlich an meinen Nerven.

Besonders wenn ich dann von anderen Müttern höre, Du hast doch vier Kinder, da ist es doch egal ob ein paar mehr oder weniger da sind. Grrrrrrrrr…….

 

Wieso kann ich nicht NEIN sagen?

 

Oder wenn ich ehrlich zu mir bin – finde ich es doch schön und will ich es eigentlich so?

Bin ich egoistisch wenn ich denke, dass ich auch einmal einen ruhigen Freitagnachmittag möchte? Das ist mein ewiger Zwiespalt. Ich will es immer allen Recht machen und dabei komme ich selbst zu kurz.

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