Zeit für Mama

Stricken ist das neue Yoga Achtsamkeitsübung Masche für Masche

Ich bin eine sehr schrille, laute, temperamentvolle und ungeduldige Frau, deswegen fällt es mir echt schwer runterzufahren. Aus diesem Grund habe ich noch nie Yoga ausprobiert. Ich gestehe, dass ich nicht in Ruhe sitzen kann. Meine Gedanken kreisen herum und mir fallen immer blöde Sachen ein, die mich ständig zum Lachen bringen. Ich bin nicht in der Lage, mein Gehirn auszuschalten.

Dieses witzige Etwas muss ich schnell mit Anderen teilen und hopps habe ich die Anderen wieder mit meinem „schrecklichen” Verhalten beim Yoga gestört. Für mich wäre Lachyoga was… dort könnte ich mich austoben.

Also wenn Yoga bei mir nicht in Frage kommt, wie kann ich dann runterfahren, wie kann ich dann meine Gedanken ausschalten, wie kann ich Geduld üben?

Die Antwort ist STRICKEN, denn ich habe gelesen

“Stricken ist das neue Yoga”

Stricken habe ich von meiner Mama und von meiner Oma gelernt. Als Kind hatte ich niemals Geduld etwas fertig zu stricken, meine Mama hat es mir immer für mich erledigt. Sie kann es leider nicht mehr machen, so bleibt mir nichts anderes übrig, ich muss Geduld üben und alles bis zum Ende fertig stricken.

Ich mag die Wolle, ich mag sie zu tasten, zu riechen, die vielen Farben mit meinen Augen zu genießen und in einem Wolle-Laden fühle ich mich so geborgen, wie andere in einem Schuhgeschäft.

Trotzdem dauert es eine Weile, bis ich mit dem Stricken angefangen habe, diese blöde Ängste…..

Angst davor, dass ich es ohne Hilfe meiner Mama nicht bis zum Ende bringen kann, Angst davor, dass es mir nicht gelingt und ich werde ausgelacht. Aber ich steuere selbst meine Gedanken, nicht wahr? Weg mit den blöden Ängsten…. Ich schaffe es! Mein Durchhaltevermögen hat sich seit meiner Kindheit sehr geändert.

Zum Glück habe ich noch ein Zeichen bekommen, es wurde in der Nähe nämlich ein Wolle-Laden aufgemacht. Ich bin immer dort vorbeigefahren, oder vorbeigelaufen, aber ich wagte nicht hineinzugehen. Eines Tages aber fiel es mir gar nicht mehr schwer diese Ängste zu beseitigen, weil das Angebot vor dem Laden soooooo begehrenswert zu sein schien.

Ich kann nicht sagen, dass meine erste Strickjacke perfekt gelungen ist. Ist sie nicht, aber sie gehört mir (siehe Profilbild “Über uns”). Ich war so stolz auf mich, bestimmt wäre das meine Mama auch gewesen.

Seitdem stricke ich regelmäßig, gerade eben einen Cardigan für meine Tochter (er ist schon fast fertig und muss nur noch zusammengenäht werden), einen Pulli für meinen Sohn (gerade angefangen). Weiterhin einen Schal fürs Leben, im Rahmen einer Wolltätigkeitsaktion und selbstverständlich wünsche ich mir Wolle zu Weihnachten.

Wenn ich stricke, lande ich in einer anderen Welt, wo alles beruhigend ist und man sich trotz aller Herausforderungen beim Stricken, angekommen fühlt.

Eure Annamaria

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